Häufige Augenkrankheiten - Ursachen, Symptome und Behandlung

Häufige Augenkrankheiten - Ursachen, Symptome und Behandlung

Viele Augenerkrankungen machen sich erst im fortgeschrittenen Alter bemerkbar. Da die durchschnittliche Lebenserwartung in den westlichen Industrienationen zunehmend ansteigt, treten auch zunehmend altersbedingte bzw. altersabhängige Augenerkrankungen auf. Es gibt jedoch auch viele andere Faktoren, welche als Ursachen für Augenkrankheiten infrage kommen. Oft zeigen sich Symptome erst, wenn es bereits zu Schädigungen des Auges gekommen ist. Dieses Kapitel geht auf die Symptome und Ursachen folgender Augenerkrankungen näher ein:

  1. Grüner Star (Glaukom)

  2. Grauer Star (Katarakt)

  3. Makuladegeneration (AMD)

Meistens treten Augenerkrankungen in Kombination mit einem Sehfehler wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung auf. Wie man mit Augentraining das Sehen bei Sehfehlern verbessern kann, haben wir in unserem Artikel "5 Sehfehler, die du mit Augentraining verbessern kannst" beschrieben.

Falsche Ernährung und Nikotinkonsum erhöhen das Risiko, an einer Erkrankung der Augen zu leiden. Viele Augenkrankheiten führen unbehandelt bis zur Erblindung!

1. Glaukom / Grüner Star - Ursachen und Symptome

Grüner Star oder auch Glaukom genannt, bleibt oft im Anfangsstadium unerkannt und kann unbehandelt bis zur Erblindung des Auges führen. Als Hauptrisikofaktor ist ein individuell zu hoher Augeninnendruck bekannt. Zur Therapie stehen gut wirksame Medikamente zur Verfügung, in schweren Fällen sind auch operative Eingriffe möglich bzw. erforderlich. Zusätzlich kann geeignetes Augentraining eine Möglichkeit zur Verbesserung bieten, ersetzt dabei jedoch nicht eine ärztliche Abklärung!

Mit dem zunehmenden Alter treten auch vermehrt Erkrankungen auf. Das betrifft auch Augenerkrankungen wie das Glaukom. Von einem Glaukom sind vorwiegend Menschen ab dem 40. Lebensjahr betroffen, mit zunehmender Krankheitshäufigkeit bei steigendem Alter. Schätzungsweise 800.000 Menschen in Deutschland leiden unter einem Glaukom. In der Altersgruppe ab 75 Jahren wird ein Glaukom bei 7 bis 8 % der Menschen diagnostiziert. Ab 80 Jahren sind es sogar 10 bis 15 %.

Unter Glaukom ist eine Gruppe von Augenkrankheiten zu verstehen, wodurch der Sehnerv (Nervus opticus) und/oder die Nervenzellen der lichtempfindlichen Netzhaut bei Fortschreiten der Augenkrankheit geschädigt werden. Unbehandelt kann ein Glaukom bis zur Erblindung des Auges führen. Es zählt zu den häufigsten Ursachen einer Erblindung.

Glaukom wird auch „Grüner Star“ genannt, aufgrund eines blau-grünlichen Schimmerns der Iris, welches im fortgeschrittenen Zustand sichtbar wird. Zudem ist mit Grüner Star der starre Blick eines erblindeten Auges gemeint.

Glaukom-bedingte Sehstörungen können Betroffene in der Regel erst feststellen, wenn schon Schädigungen des Sehnervs oder der Netzhaut entstanden sind, sich also nicht mehr rückgängig machen lassen (irreversibel).

 

Verschiedene Formen des Glaukom

Es gibt unterschiedliche Formen des Glaukoms. Mediziner unterscheiden zwischen primären und sekundären Glaukomen, sowie zusätzlich nach der Anatomie des Kammerwinkels bei einem Glaukom zwischen Offenwinkelglaukom (Weitwinkelglaukom) und Engwinkelglaukom (Winkelblockglaukom).

Ein primäres Glaukom tritt ohne erkennbare Ursache eigenständig auf. Sekundäre Glaukome sind dagegen die Folgeerscheinung auf andere Ursachen, zum Beispiel von Medikamenten, Augenverletzungen, chirurgischen Eingriffen, Allgemeinerkrankungen oder Augenerkrankungen.

Das Offenwinkelglaukom

Bei älteren Menschen ist am häufigsten das primäre Offenwinkelglaukom mit 90 % der Glaukompatienten vertreten. Dabei handelt es sich um eine Abflussstörung des Kammerwassers, wodurch der Augeninnendruck ansteigt. Oft bleibt es von Betroffenen anfangs unbemerkt, da es langsam voranschreitet. Bevor sich erste Sehstörungen durch einen geschädigten Sehnerv zeigen, können Jahre vergehen.

Relativ selten tritt das sekundäre Offenwinkelglaukom auf. Auch hierbei handelt es sich um eine Abflussstörung des Kammerwassers, jedoch als Folgeerscheinung zum Beispiel von Entzündungszellen, Tumorzellen oder Kortison-Behandlungen.

Das Engwinkelglaukom

Oft sehr lange Zeit unbemerkt bleibt das Engwinkelglaukom. Dabei ist die vordere Augenkammer sehr flach, sodass der Kammerwinkel von der Regenbogenhaut blockiert oder verengt wird. Häufig tritt es bei geweiteter Pupille (Dunkelheit, Medikamente, Drogen) auf. Das sekundäre Engwinkelglaukom ist eine Folgeerscheinung von anderen Augenerkrankungen, zum Beispiel auf Rubeosis iridis. Die Ursache für das primäre Engwinkelglaukom dagegen ist unbekannt.

Kommt es spontan bzw. anfallsartig zu Abflussstörungen (akuter Winkelblock), handelt es sich um einen Glaukomanfall. Dabei kann der Augeninnendruck innerhalb weniger Stunden ansteigen, weil der Kammerwinkel sich plötzlich verlegt hat. Es besteht größte Gefahr für eine dauerhafte Schädigung des Sehnervs und der Netzhaut, bis hin zur Erblindung.

Bei vorliegendem Glaukomanfall ist unverzüglich eine augenärztliche Behandlung notwendig (augenärztlicher Notfall)!

Andere Formen von Glaukom

Abweichend von einem gestörten Augeninnendruck gibt es auch Glaukom-Veränderungen bei ganz normalem Augeninnendruck. Dazu sind die Ursachen noch unbekannt. Ein Normaldruckglaukom (Niederdruckglaukom) gilt als Sonderform des Glaukoms.

Dann gibt es noch das kongenitale Glaukom, welches angeboren ist. Dabei kommt es schon im ersten Lebensjahr der Babys häufig zu Sehstörungen und in Folge kann es zu einer raschen Erblindung führen. Auch dazu sind die Ursachen noch unbekannt.

Symptome von Glaukom

Je nach Form des Glaukoms unterscheiden sich die Symptome. Besonders bei einem Glaukomanfall ist schnelles Handeln wichtig, damit es nicht zu bleibenden Schäden an den Augen kommt (augenärztlicher Notfall!)


Symptome eines chronischen Glaukoms

Bei einem Offenwinkelglaukom oder Engwinkelglaukom bemerken Betroffene erst durch zunehmende Gesichtsfeldausfälle (Skotome) ihre Erkrankung. In den Frühstadien sind sie in der Regel beschwerdefrei. Symptome wie Augenrötung, Augenschmerzen oder Kopfschmerzen werden zudem oft ignoriert oder anderen Ursachen zugeschrieben.

Meistens neben der Makula (Stelle zum schärfsten Sehen) verschwimmen oder verschwinden sogar Sehbereiche, wodurch eine Art des Tunnelblicks entsteht. Das zentrale Sehen ist davon anfangs im Regelfall nicht betroffen, sodass die Gesichtsfeldausfälle nicht immer sofort bemerkt werden. Gelegentlich kommen jedoch auch Sehausfälle im Zentrum vor. Mit fortschreitender Krankheit erweitern sich auch die Bereiche des gestörten Sehfeldes, sodass es für Betroffene immer schwerer wird sich im Alltag noch zurechtzufinden.

Symptome bei einem Glaukomanfall

Der plötzlich ansteigende Augeninnendruck bei einem Glaukomanfall (akutes Engwinkelglaukom) führt innerhalb weniger Stunden zu folgenden Symptomen:

  • Augenrötung
  • Kopf- und Augenschmerzen
  • Beeinträchtigung der Sehschärfe
  • schimmernde Halos um Lichtquellen
  • geringe oder ausbleibende Pupillenreaktion bei Lichteinfall
  • spürbar härterer Augapfel


Symptome bei einem Kongenitales Glaukom

Es kommt selten vor, aber Babys können ab Geburt an unter einem Kongenitalen Glaukom leiden. Die Symptome sind folgende:

  • tränende Augen
  • Trübung der Hornhaut
  • vergrößerter Durchmesser der Hornhaut
  • Vergrößerung der Hornhaut und des Augapfels (Buphthalmus)
  • erhöhte Lichtempfindlichkeit

Viele Symptome eines Glaukoms zeigen sich erst, wenn es bereits zu einer Schädigung des Auges gekommen ist.

Deswegen empfiehlt der Berufsverband der Augenärzte für Menschen ab 40 Jahren alle zwei Jahre und für Menschen ab 60 Jahren alle ein bis zwei Jahre eine Glaukom-Früherkennung durchführen zu lassen.

 

2. Katarakt / Grauer Star - Ursachen und Symptome

Die Augenkrankheit Katarakt oder grauer Star, sorgt für eine Trübung der Augenlinse. Als Hauptursache ist der Alterungsprozess des Auges verantwortlich, Grauer Star kann aber auch angeboren sein oder durch Augenverletzung entstehen. Ohne Behandlung kann der Graue Star zur Erblindung führen. Grauer Star lässt sich durch Operationen mit guten Erfolgsaussichten behandeln. Zudem bietet auch ein geeignetes Augentraining risikofreie Möglichkeiten zur Verbesserung, welches jedoch nicht eine augenärztliche Abklärung ersetzt!

Bei Grauer Star, medizinisch Katarakt benannt, liegt eine Trübung der Augenlinse vor. Die Seheinschränkungen nehmen durch Katarakt stetig zu, werden aber im Anfangsstadium oft nicht wahrgenommen oder anderen Ursachen zugeschrieben. Ursache können Stoffwechselerkrankungen, Augenverletzungen sowie Augenfehlbildungen sein, zu 90 % ist der Graue Star jedoch altersbedingt. Ohne eine entsprechende Behandlung kann Grauer Star zur Erblindung führen.

Im Gegensatz zum Grünen Star (Glaukom), verursacht ein Grauer Star keine Ausfälle des Gesichtsfelds. Durch die Trübung der Augenlinse, verschleiert sich das Sehen wie durch einen Nebel in der Mitte des Gesichtsfeldes. Betroffene nehmen eine zunehmende Unschärfe beim Sehen wahr, sowie auch zunehmend Konturen, Farben und Kontraste verblassen.

Im weiteren Verlauf vom Grauen Star, dehnen sich die Sehtrübungen immer weiter im Gesichtsfeld aus und Betroffene bemerken zusätzlich ein Verblassen von Farben, Konturen und Kontrasten. Es entsteht dadurch eine deutliche Verschlechterung der Orientierungsfähigkeit und räumlichen Wahrnehmung. Zudem stellen sich eine Blendempfindlichkeit sowie Verschlechterung der Hell-Dunkel-Adaption des oder der Augen ein.

Ist nur ein Auge betroffen, nehmen Betroffene den Grauen Star leichter wahr, da ein Auge deutlich schlechter sieht. Sind beide Augen betroffen, fällt die Einschätzung der Sehverschlechterung deutlich schwerer und wird oft erst spät erkannt. Da ein Grauer Star zudem vorwiegend im Alter auftritt, fällt es schwer Sehverschlechterungen aufgrund des natürlichen Alterungsprozesses von dem Krankheitsbild des Grauen Stars zu unterscheiden.

Oft erkennen sogar Angehörige früher Verhaltensänderungen als die vom Grauen Star Betroffenen selbst. Gewohnte Aktivitäten werden anstrengender und deshalb reduziert oder gemieden, wie zum Beispiel Lesen oder Autofahren. Durch die zunehmenden Orientierungsschwierigkeiten meiden Betroffene zum Beispiel unbekannte Umgebungen und werden auch in der häuslichen Umgebung zunehmend unsicherer.

Grauer Star erhöht das Unfallrisiko zu stolpern oder im Straßenverkehr!


Ursachen für Grauer Star

In den meisten Fällen (90 %) tritt ein Grauer Star altersbedingt auf. Er kann aber auch angeboren sein oder durch Stoffwechselerkrankungen entstehen. Genauso kommen auch Augenerkrankungen oder Verletzungen des Auges als Ursache infrage.


Altersbedingter Grauer Star

Das gesunde Auge ist in der Lage, die flexible und klare Augenlinse entsprechen der Anforderung beim Sehen zu verformen. Dadurch kann die Brechkraft an die Entfernungen beim Sehen angepasst werden (Akkommodation). Wir können unser Auge auf nahe oder ferne Objekte scharf stellen.

Diese Flexibilität der Augenlinse lässt im Alter nach, was häufig auch mit einer Linsentrübung einhergeht. Ab ungefähr dem 60. Lebensjahr tritt vermehrt altersbedingter Grauer Star (Graue Altersstar oder Alterskatarakt) auf. Statistiken belegen, dass fast die Hälfte der 52- bis 64-Jährigen von Alterskatarakt betroffen ist, ohne es überhaupt zu bemerken. Bei einem Alter ab 65 Jahren ist eine Trübung der Augenlinse bei fast jedem Menschen nachweisbar.

Grauer Star durch Stoffwechselerkrankungen

Stoffwechselerkrankungen können die Bildung von Grauen Star begünstigen. Bei der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) steigt im Augenwasser der Zuckergehalt an. Dadurch lagert sich Glukose in die Augenlinse ein und führt zu einem Aufquellen, was die Anordnung der Linsenfasern verschiebt – die Linse wird trüber. Der medizinische Begriff dazu ist „Cataracta diabetica“.

Aber auch andere Stoffwechselerkrankungen können einen Grauen Star begünstigen:

  • Überschuss den Eisenspeicher-Protein Ferritin im Blut
  • Hyperparathyreoidismus (eine Überfunktion der Nebenschilddrüse)
  • Hypokalzämie (Mangel an Kalzium)
  • Galaktosämie (angeborene Verwertungsstörung von Galaktose in der Muttermilch)


Grauer Star durch Augenverletzungen und Augenkrankheiten

Mechanische Verletzungen des Auges können ebenfalls die Ursache für den Grauen Star sein. Zum Beispiel Stichverletzungen am Auge, wenn Fremdkörper tief in das Auge eindringen oder Prellungen durch einen Faustschlag oder Tennisball das Auge treffen. Diese traumatischen Ursachen werden als „Cataracta traumatica“ bezeichnet.

Augenerkrankungen wie zum Beispiel starke Kurzsichtigkeit oder eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uveitis), kommen als Auslöser für Grauer Star ebenso infrage. Die Bezeichnung dazu ist „Cataracta complicata).


Angeborener Grauer Star

Eine mögliche Ursache für den angeborenen Grauen Star ist ein Gendefekt. Gendefekte können zu einer Fehlbildung des Auges führen, was in Folge zu einer Trübung der Augenlinse führt. Diese Ursache liegt bei ca. 25 % der angeborenen Katarakt-Erkrankungen vor.

Eine weitere Ursache für angeborener Grauer Star kann in der Schwangerschaft der Mutter liegen. Leidet eine Schwangere zum Beispiel unter Diabetes mellitus, kann das Kind einen Grauen Star schon im Mutterleib entwickeln. Auch bestimmte Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft, wie zum Beispiel Toxoplasmose, Röteln oder Herpes, können zum Grauen Star bei einem Kind im Mutterleib führen.


Anamnese und Augenuntersuchung bei Grauem Star

Ein Augenarzt wird in einem Patientengespräch zuerst eine Erhebung der Krankheitsgeschichte durchführen sowie sich über bestehende Grunderkrankungen informieren. Im Anschluss erfolgt eine gründliche Augenuntersuchung, wobei auch eine Erweiterung der Pupillen durch spezielle Augentropfen hilfreich sein kann.

Augenuntersuchung mit der Spaltlampe

Mit dem gebündelten Lichtstrahl der Spaltlampe kann ein Augenarzt den Augenhintergrund und die Netzhaut. Dadurch ist es ihm möglich die Art des Katarakts zu bestimmen und die Ursache zu finden. Die Spaltlampe erzeugt ein schwenkbares Licht und vergrößert die Ansicht der Augen.

Der Brückner-Test

Mit dem Brückner-Test (Durchleuchtungstest nach Brückner) kann der Augenarzt das Auge durchleuchten. Anhand der Lichtreflektionen von der Netzhaut zeigen dunkle Bereiche die Linsentrübungen auf. Der Brückner-Test wird auch bei anderen Augenerkrankungen angewandt, zum Beispiel Schielerkrankungen.

Untersuchung der Hornhaut

Durch die Pachymetrie ist der Augenarzt in der Lage, die Dicke der Hornhaut auszumessen. Durch ein computergestütztes Verfahren (Pentacam) lässt sich erkennen, ob die Zellschicht der Hornhaut in Ordnung ist und ob eine gleichmäßige Krümmung vorliegt.

Der Sehtest

Fast bei jeder augenärztlichen Untersuchung gibt ein Sehtest Auskunft über das Sehvermögen und kann eine vorliegende Fehlsichtigkeit bestätigen.

Grauer Star lässt sich nicht medikamentös heilen. Gute Erfolgsaussichten bestehen bei einer Augenoperation.

 

3. Makula-Degeneration - Ursachen und Symptome

Bei der Makula-Degeneration ist die Netzhaut des Auges betroffen und sorgt für eine Verschlechterung des zentralen Sehens, während die seitlichen Sichtfelder noch erhalten bleiben. Es wird zwischen einer trockenen und feuchten AMD (Altersbedingte Makula-Degeneration) unterschieden. Für die feuchte AMD gibt es inzwischen einige positive Therapieansätze, um ein Fortschreiten der Augenkrankheit zu verlangsamen. Nicht jedoch für die häufiger auftretende trockene AMD. Eine risikofreie Möglichkeit der Verbesserung kann auch ein risikofreies Augentraining sein, welches jedoch nicht eine augenärztliche Abklärung ersetzt!

Die Makuladegeneration ist eine Erkrankung der Netzhaut, welche nur ein bestimmtes Areal der Netzhaut betrifft. In dem ca. 5 mm durchmessenden betroffenen Bereich der Netzhaut (Makula lutea), befindet sich eine höhere Anzahl gelblicher Sinneszellen. Deswegen wird dieses Areal im Zentrum der Netzhaut auch als „gelber Fleck“ bezeichnet. Wird die Makula zerstört, ist zentrales Sehen nicht mehr möglich. Im Regelfall ist jedoch der Bereich um den gelben Fleck noch intakt, sodass keine vollständige Erblindung erfolgt. Bei der Makuladegeneration können die seitlichen Gesichtsfelder noch wahrgenommen werden.

Verschiedene Formen der Makuladegeneration

Die Makuladegeneration kann in unterschiedlichen Formen auftreten, wobei die altersbedingte oder altersabhängige Makuladegeneration (AMD) am häufigsten vorkommt. AMD kann als feuchte oder trockene Variante auftreten. Andere Ursachen der Makuladegeneration durch beispielsweise Gendefekte oder Kurzsichtigkeit sind dagegen weitaus seltener.

Altersbedingte Makuladegeneration

Die altersbedingte oder altersabhängige Makuladegeneration beginnt in der Regel selten vor dem 60. Lebensjahr. Sie ist die häufigste Ursache in den westlichen Industrieländern, welche zur Erblindung im höheren Lebensalter führt. Zwar ist „Erblindung“ als relativ zu betrachten, da bei der AMD nicht vollkommen das Sehvermögen verloren geht. Jedoch ist im Spätstadium der Krankheit die Sehkraft soweit eingeschränkt, das sie mit einer nahezu vollständigen Erblindung gleichzusetzen ist.

Die trockene AMD

Betroffene der altersbedingten oder altersabhängigen Makuladegeneration leiden zu ca. 80 bis 85 % an der trockenen AMD. Es kommt dabei zu einer Rückbildung eines Teils der Netzhaut, welche dadurch immer dünner wird und absterben kann. Durch den fortschreitenden Ausfall der Sehzellen entsteht eine Beeinträchtigung der Sehkraft langsam und schrittweise. Anfänglich wird die Verminderung der Sehkraft kaum bemerkt. Im späteren Stadium zeigen sich jedoch im zentralen Gesichtsfeld erhebliche Verschlechterungen bis hin zum vollständigen Ausfall.

Die feuchte AMD

Meistens entwickelt sich auch einer trockenen AMD eine feuchte AMD. Bei der feuchten AMD bilden sich neue Blutgefäße poröser Struktur aus der Aderhaut. Sie wachsen unter die Netzhaut und in sie hinein, was zu Schwellungen und Blutungen führt.Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu Narbenbildungen.

Die feuchte AMD kommt relativ selten vor, schreitet jedoch viel schneller voran und geht mit einem irreversiblen Sehverlust einher. Alltägliche Handlungen werden dadurch nahezu unmöglich, zum Beispiel Autofahren oder das Lesen. Betroffen ist auch die Akkommodation, also die Möglichkeit in der Nah- und Fernsicht scharf zu sehen.


Symptome der Makuladegeneration

Der gelbe Fleck ermöglicht uns das scharfe Sehen im zentralen Gesichtsfeld. Zusammen mit den Randbereichen des Gesichtsfelds können wir uns im Raum orientieren und Bewegungen wahrnehmen.

Eine Makuladegeneration im Anfangsstadium bleibt häufig unerkannt, da sie nur geringe erkennbare Seheinschränkungen bewirkt. In der Regel sind von der Makuladegeneration beide Augen betroffen, welche jedoch unterschiedlich stark betroffen sein können. Leichte Sehausfälle auf nur einem Auge, kann das „bessere Auge“ oft eine Zeitlang noch kompensieren. Eine Makuladegeneration verursacht keine Schmerzen, sodass die Diagnose nicht selten ein reiner Zufallsbefund ist. Erste Symptome werden oft erst von Patienten bemerkt, wenn das Lesen in der Mitte eines Textes dieser verzerrt oder verschwommen erscheint.

Mit Voranschreiten der Krankheit verstärken sich auch die Symptome. Durch die Verschlechterung der Sehkraft auf beiden Augen reichen auch die Kompensationsfähigkeiten schnell nicht mehr aus. Im Bereich des zentralen Sehens kommt es allgemein zu folgenden Symptomen:

  • Einschränkung der Sehschärfe
  • Nachlassen des Kontrastempfinden
  • gestörte Farbwahrnehmung
  • Störung der Hell-Dunkel-Adaption bei veränderten Lichtverhältnissen
  • gesteigerte Lichtempfindlichkeit
  • unscharfe Wahrnehmung der Umgebung (Metamorphopsien), gerade Linien erscheinen gebogen

In dem unscharfen zentralen Bereich des Gesichtsfelds gehen Kontraste verloren, da Helligkeitsunterschiede nur noch unzureichend vom Auge interpretiert werden. Ebenso geht von hellem Licht eine Blendung aus, da sich das Auge nur noch unzureichend auf verschiedene Lichtverhältnisse umstellt. Durch die Zerstörung vieler Zapfen in der Netzhaut, reduziert sich der Farbeindruck zunehmend auf Schwarz-Weiß-Sehen. Im weiteren Verlauf der Makuladegeneration kann das zentrale Sehen ganz ausfallen. Dann erkennen Betroffene im zentralen Bildfeld nur noch einen schwarzen, grauen oder hellen Fleck, zentrales Skotom genannte.


Ursachen für Makuladegeneration

Als Hauptursache für eine Makuladegeneration gilt ein höheres Alter. In der Altersgruppe 65 bis 74 Jahre sind ca. 20 % von AMD betroffen. Ein Anstieg auf ca. 35 % ist bei der Altersgruppe der 75- bis 84-Jährigen festzustellen. Durch die in den westlichen Industrienationen steigende Lebenserwartung steigt auch die Häufigkeit der Makuladegeneration zunehmend.

Als ebenfalls gesicherter Risikofaktor für eine Makuladegeneration ist Nikotinkonsum zu nennen. Nikotin verschlechtert die allgemeine Durchblutung, auch am Auge. Durch Sauerstoffmangel und schlechter Abtransport der Stoffwechselprodukte erhöht sich das Risiko an einer Makuladegeneration zu erkranken erheblich, neben anderen gesundheitsschädlichen Wirkungen des Nikotins.

Bedingt durch familiäre Häufung der Makuladegeneration, vermuten Experten durch bestimmte Genkonstellationen ein erhöhtes Risiko für AMD.

 

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